Aktuelle Meldungen des VDIV Deutschland
Hoch hinaus: In immer mehr deutschen Metropolen entstehen Wohnhochhäuser. Dies geht aus dem Pandion Marktreport Wohnhochhaus 2018 hervor. Das Ergebnis: In den 21 untersuchten Großstädten werden zwischen 2012 und 2020 insgesamt 78 Wohntürme mit einer Höhe von über 23 Metern errichtet. Sie beherbergen über 11.400 Wohnungen.
Über die Hälfte der neuen Wohnungen werden dabei allein in Frankfurt am Main und Berlin entstehen. Auch in Köln und München werden mehr Hochhausprojekte genehmigt. Entwarnung für angespannte Mietmärkte bedeutet der Trend allerdings nicht. Denn das Wohnen in Hochbauten ist teuer. Anspruchsvolle Haustechnik, erhöhte Brandschutzauflagen und oftmals lagebedingte hohe Grundstückspreie treiben die Baukosten und somit auch die Kauf-und Mietpreise nach oben. In 38 der untersuchten Objekte entstehen überwiegend hochpreisige Eigentumswohnungen.
Politische und soziale Aspekte, Gesundheitswesen und Bildungsangebote: Insgesamt 39 Kriterien untersucht Mercer in der jährlichen Quality of Living-Studie. Für die Untersuchung wurden 231 Städte unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: In der österreichischen Hauptstadt Wien lebt es sich nach wie vor am besten.
Trotz Brexit sowie wirtschaftlicher und politischer Unsicherheiten bieten viele europäische Städte weiterhin weltweit die höchste Lebensqualität. Rang zwei nach Wien sichert sich Zürich, dahinter folgen München und die neuseeländische Stadt Auckland. Schlusslicht ist wie in den Vorjahren die irakische Metropole Bagdad. Mit Düsseldorf (Rang 6) und Frankfurt am Main (Rang 7) haben es noch zwei weitere deutsche Städte unter die Top 10 geschafft.
Mehr als 13.000 Wohnungen entstanden 2016 in Berlin, wie der Wohnungsmarktbericht der Investitionsbank Berlin zeigt. Die Aufwärtsbewegung der Mieten und Kaufpreise wird hierdurch allerdings nicht gedämpft. So kletterte die mittlere Angebotsmiete im vergangenen Jahr auf 10,15 Euro pro Quadratmeter und Monat. Nur jede zehnte Mietwohnung kostet weniger als sieben Euro. Der Berliner Mieterverein fordert daher eine Verschärfung der Mietpreisbremse.
Die Berliner Bauämter genehmigten 2016 mehr als 25.000 Wohnungen so viele wie seit 20 Jahren nicht mehr. Im selben Jahr wurden 13.659 Wohnungen fertig gestellt. An der Wohnungsnot und weiterhin steigenden Mietpreisen änderte sich trotzdem nichts. Denn mit jährlich über 40.000 Neu-Berlinern wuchs die Stadt zuletzt so stark wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Die Reserve an preiswerten Wohnraum in der Stadt schrumpft weiter. So ist nur noch jede zehnte Wohnung zu einer mittleren Nettokaltmiete von unter sieben Euro je Quadratmeter angeboten worden, nur 3,5 Prozent aller freien Wohnungen sind für weniger als sechs Euro Nettokaltmiete auf dem Markt.
Kaufpreise für Eigentumswohnungen stiegen ebenfalls
3.924 Euro betrug der Quadratmeterpreis einer Berliner Eigentumswohnung im vierten Quartal 2017 ein neuer Höchstwert. Ein- und Zweifamilienhäuser waren um 16 Prozent teurer als noch 2016. Der Angebotspreis für ein Haus einschließlich Grundstück lag bei durchschnittlich 435.000 Euro.
Berliner Mieterverein: Mietpreisbremse weiterentwickeln
Kritik an der Wohnungsbaupolitik des Senats kommt Berliner Mieterverein. Er ruft den Gesetzgeber auf endlich zu handeln, um die Mietpreisbremse zu einem wirkungsvollen Instrument weiterzuentwickeln und die Mieterhöhung auf zwei Prozent pro Jahr zu beschränken.
Mitte Juli werden die Energieausweise der ersten Generation ungültig. Die Ausweise haben eine Laufzeit von zehn Jahren und sind bei Verkauf oder Vermietung einer Immobilie vorzulegen. Ohne gültigen Ausweis drohen hohe Bußgelder.
Dabei ist zu beachten: Die Ausweise dürfen nur von Fachleuten, zum Beispiel Architekten, Energieberatern oder Ingenieuren ausgestellt werden. Zu unterscheiden sind zwei Varianten: Der Verbrauchsausweis ermittelt den Energieverbrauch auf Basis der vergangenen 36 Monate. Der Bedarfsausweis dagegen erfasst den Zustand des Gebäudes und der Heizung und errechnet daraus den Energiebedarf. Welche Variante die richtige ist, hängt vom Baujahr, der Anzahl der Wohneinheiten und dem energetischen Gesamtzustand des Gebäudes ab.
Der DDIV rät dazu, die Energieausweise verwalteter Immobilien zu prüfen und ggfs. neue ausstellen zu lassen.
Die Bundesregierung hat die Wohnungspolitik als zentrale Aufgabe definiert und im Koalitionsvertrag deutliche Akzente für mehr bezahlbaren Wohnraum gesetzt. Bundesbauminister Horst Seehofer lud daher am 4. Mai zum Spitzengespräch des Bündnisses für bezahlbares Wohnen und Bauen. Auch der DDIV nahm an diesem konstruktiven Arbeitsgespräch teil.
Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit. Wir müssen hier unverzüglich handeln, damit in dieser Legislaturperiode 1,5 Millionen Wohnungen neu gebaut werden. Das setzt die schnelle Schaffung verlässlicher Rahmenbedingungen für Investoren, Mieter und selbstnutzende Eigentümer voraus. Mit dem Gesetzentwurf zur Grundgesetzänderung im Bereich des sozialen Wohnungsbaus ist bereits ein erster sehr wichtiger Schritt gemacht, sagte der Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat.
Im Spitzengespräch warb Seehofer für eine effektive Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Verbänden. Er kündigte an, am Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen festhalten zu wollen und appellierte, dass nur gemeinsam eine nachhaltige Entspannung auf den Wohnungsmärkten erreicht werden könne. Er sieht daher auch die Verbände der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in der Pflicht, durch eigene konstruktive Vorschläge zum Erfolg der Wohnungsbaupolitik beizutragen: Ich erwarte hier klare Angebote bereits im Vorfeld des Wohngipfels, so der Minister. Der Gipfel soll im Herbst stattfinden.
Der Bund selbst plant, wichtige Themen noch vor der Sommerpause auf den Weg zu bringen. So wird das Baukindergeld vorgezogen und soll noch in diesem Jahr fließen. Auch den sozialen Wohnungsbau will die Bundesregierung ankurbeln. Am Mittwoch verabschiedete das Bundeskabinett den Gesetzentwurf für eine Grundgesetzänderung im Bereich des sozialen Wohnungsbaus. Er erhält damit die Möglichkeit, den Ländern zweckgebundene Mittel für den Wohnungsbau zu gewähren.